Hi Leute!
Wer in letzter Zeit einmal auf dem Gemüsemarkt war, wird sich sicherlich über die Kartoffelpreise gewundert haben. Die olle Knolle kostet im Durchschnitt 40 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Schuld am Preisanstieg ist das Wetter, das zu vielen Ernteausfällen geführt hat. Fachmagazine und Kartoffelbauern sprechen von der
schlechtesten Ernte seit Bestehen der Bundesrepublik.
Mit einem entsprechend mulmigen Gefühl habe ich mich gestern nun an die Kartoffelernte gemacht. Im schlimmsten Fall rechnete ich mit einem Totalausfall, da durch den vielen Regen in der Vergangenheit oft das Wasser in den Furchen stand. Doch was ich da aus der Erde geholt habe, hat mich überrascht: Eine ganze Kiste voll, dazu noch eine ganze Schüssel. Wenige richtig große Knollen, viele kleine bis mittelgroße. Ich bin zufrieden. Die rote Kartoffel stammt übrigens aus Marokko und wächst bei uns wunderbar. Die Schale rot, innen fast komplett weiß. Schmeckt hervorragend, ideal für Kartoffelpüree.
Aber das soll’s heute nicht geben. Habe Lust auf Kartoffelsalat, norddeutsche Art, also mit Mayonnaise. Einmal im Jahr genehmige ich mir das. ABER (das große Aber): Mayo und vegan – das passt nicht zusammen. Mein Mann soll schließlich auch was davon haben, was einen immer wieder auf Neues, in diesem Fall aber Altbekanntes bringt: Sojannaise, ein Ersatz für Mayonnaise, aber völlig vegan. Wer jetzt die Nase rümpft – probiert’s mal aus. Die Sojannaise hat die Konsistenz von Mayonnaise, sieht aus wie Mayonnaise und schmeckt auch so. Ihr werdet keinen Unterschied merken, außer vielleicht, ihr seid Ferran Adrià. Zahlreiche Rezepte für eine ordentliche Sojannaise habe ich ausprobiert, bis ich das richtige gefunden habe:
– 100 ml Sojamilch (nicht jede Sojamilch ist geeignet!)
– 200 ml reines Rapsöl
– 1TL frischen Zitronensaft
– 2TL mittelscharfer Senf
– 1 Prise Salz
Das alles kommt in den Mixer – 30 Sekunden später ist die Sojannaise fertig! Ja, 30 Sekunden! Eine Mayonnaise in dieser Zeit – unmöglich.
Währenddessen köcheln die frisch geernteten Kartoffeln vor sich hin. Eine halbe Stunde lang. Danach abkühlen lassen und in Scheibchen schneiden. Mit der Sojannaise, Kräutern (Petersilie und Schnittlauch) in einer großen Schüssel vermengen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Fertig ist der Kartoffelsalat mit veganer Mayonnaise. Oder doch nicht?
Wie wäre es mit ein bisschen Schärfe? Etwas von der getrockneten Chili, die mir eine Freundin aus der Türkei mitgebracht hat – voilà!
Viel Spaß beim Nachkochen!
Eure Sarah
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